Montag, 4. Mai 2009

Prison Outreach


Hier kommt mal ein Bild von unserem Prison Outreach Team: Cecile, Ich , Henry und Mashadi.

Cecile (58) ist eine Freiwillige Mitarbeiterin des Lerato Houses, sie kommt jeden Mittwoch, um mit uns im Gefaengnis die Maedchen und jungen Frauen zu besuchen. Es erscheinen jedesmal neue und alte Gesichter. Manche sind schon seit einem Jahr inhaftiert, andere sind nur kurz (wenige Tage bis Wochen) bis zur Gerichtsverhandlung dort und es nehmen immer etwa 5 bis 20 Maedchen an unserem Angebot teil.

Als Einstieg beten wir kurz, dann singen wir Songs (oder auch nicht, je nach Stimmung) und anschliessend liest Cecile eine Bibelgeschichte vor, ueber die wir dann sprechen. Oft laeuft es aber so ab, dass sie einfach 20minuten lang erzaehlt und viele ihr nicht folgen koennen, da es so heiss (oder kalt) ist und sie ziemlich leise und monoton spricht, ausserdem verstehen viele nur ganz schlecht Englisch. Die „Sessions“ verlaufen jedesmal etwas anders. Es gab wahnsinnig langweilige Momente, aber es gab auch unheimlich interessante Stunden.

Dann haben Mashadi (die Outreach-workerin) und Cecile davon erzaehlt, wie sie den Weg zu Gott gefunden haben und wie viel Leid sie durchmachen mussten, bis sie dort angekommen sind wo sie jetzt stehen. Das sind die Storys, die die Maedels interessieren und ueberzeugen.

Aber trotzdem ist es schwierig mit ihnen eine Diskussion zu fuehren, irgendwie kommt das nie so richtig in Gang. Unsere „Beneficials“ (so nennen wir sie, unsere Zielgruppe) sind hauptsaechlich schwarz, wobei es an weissen (allerdings aelteren) Inhaftierten nicht mangelt. Ab und zu kommt es vor, dass eine jugendliche Weisse bei unseren Sessions teilnimmt und diese viel gespraechsbereiter ist, als die meisten Schwarzen.

Nach dem Bibelteil sagen wir noch gemeinsam den Segensspruch bevor sich der Kreis aufloest und sie schnellstmoeglichst in alle Richtungen laufen, um ihre Lunchboxen zu holen, denn im Prison gibt es nur Fruehstueck und eine grosse Mahlzeit. Das Essen muessen sie sich also gut einteilen und wer zu erst kommt der kriegt am meisten.

Dann besteht aber noch das Angebot der sogenannten Interviews: jede hat hier die Moeglichkeit, mit unserer Hilfe Nachrichten an ihre Familie/Bekannten zu schicken was grossen Zuspruch von den Maedchen erhaelt, die laenger im Gefaengnis sind. Denn wir sind oft die einzige Verbindung nach draussen, da wenige Familienmitglieder sich die Muehe machen ihre Toechter/Geschwister/Enkel zu besuchen (haeufig ist es eine Frage des Transports-wir dort Maedchen aus ganz Gauteng inhaftiert).

Es gibt unterschiedliche Kleidung je nach Status:

Weisse Shirts und blaue Hosen fuer die Frauen.

Rote Klamotten (Trainingshose, T-Shirt, Trainingsjacke, Rock) steht dafuer, dass sie noch auf das Gerichtasurteil warten muessen, also nur vorlaeufig inhaftiert sind.

Blaue Klamotten bekommen diejenigen, die (nach dem Urteil) ihre Strafe absitzen muessen.

Wir treffen dort auf Maedchen zwischen 16 und 22 Jahren, was fuer mich am Anfang garnicht so leicht war. Ich wusste nicht, wie ich mit jemandem umgehen soll, die so alt ist wie ich und gerade bei einem bewaffneten Raubueberfall erwischt wurde.

Die Gruende fuer die Verhaftung sind ahnlich: Prostitution (wobei hier mit „Erregung offentlichen Aergernisses“ argumentiert wird), bewaffneter Raubueberfall, Drogen dealen und/oder Diebstahl.

Auch wenn wir nicht allzu viel Interaktion mit den Maedchen haben, ist es immer wieder interessant sich mit ihnen zu unterhalten, auch wenn wir fast nie ueber ihre Vergangenheit sprechen, sondern nur ueber kleine Dinge (was zum Himmel hat man als Gespraechsthema mit jemandem, der lange nicht mehr draussen war, in der „Gesellschaft“???sehr schwierig, jedenfalls.)

Wir stellen jede Woche aufs neue das Lerato House und unser Angebot vor, doch nur sehr wenige schaffen es wirklich zu uns ins Drop In Center zu kommen. Viele gehen wieder zurueck in die Shacks (Blechhuetten), zurueck in die Prostitution, zurueck zum Boyfriend und zu den Drogen. Bei vielen fehlt der Wille, ihr Leben zu veraendern, wenn sie draussen sind. Vielleicht ist es Angst oder Unwissenheit. Doch was mich irritiert ist, sie informieren sich erst gar nicht, inwiefern wir ihnen speziell Hilfe anbieten koennten.


- Wenn etwas unklar ist oder ihr an bestimmten Themen hier in SA interessiert seid, fragt mich, ich gebe gerne Auskunft!-

Die Wahl


Nach langer Zeit endlich ein Wochenende, wo ich rein gar nichts vorhabe, sondern nur zu Hause bin und in aller Ruhe mal wieder was für den Blog schreiben kann.Das Bild ist auf dem Weg in den Krueger National Park entstanden, zu sehen ist (ausser der wunderschoenen Landschaft) die fuer das suedliche Afrika typischen Minitaxis.

Zu erst möchte ich Zuma zu dem Sieg gratulieren, unserem neuen Präsident. Ich habe gestern in der Brooklyn Mall ein T-Shirt in der Hand gehabt, wo das Bild der Sex Pistols (God save the Queen) als Vorlage diente, nur hier war Zuma abgebildet und mit Zeitungsschnipseln “ God save the constitution“ geschrieben. Wie wahr...

Der 22.April, der Tag der Wahl war ein „Public Holiday“, wir haben ehrlich gesagt Krawalle oder mindestens betrunkene ANC Anhänger erwatet, doch es blieb erstaunlich ruhig.

Ich denke, dass der ANC gewonnen hat, weil viele Menschen damit die Befreiungspartei verbinden, die er ja auch einst war. Außerdem gab es kaum eine ernstzunehmende Konkurrenz.

Die DA (Democratic Alliance) ist eine weiß dominierte Partei (die bei Kapstadt auch richtig viele Stimmen gewonnen hat. Aber leider auch nur dort.), welche noch die besten Chancen gehabt haette.

COPE, die Partei, die sich letztes Jahr unter viel Towabo vom ANC abgespalten hat, hatte nicht ansatzweise ein eigenes Profil. Sie war zwar bekannt, aber man konnte mit ihr absolut keine Inhalte verbinden, außer dass sie sich vom ANC distanziert, was aber alle Parteien machten, logischerweise.

Die Korruptions-, und Vergewaltigungsvorwürfe an Zuma haben hier kaum eine Rolle gespielt, ausser in den sich sowieso schon distanzierenden Medien hört man nicht viel davon, verglichen mit deutschen Zeitungen.

Der ANC hat überall Wahlplakate verteilt, wahnsinnig viele Menschen sind mit ANC Shirts herumspaziert (immer schön fett den grinsenden Zuma vorne drauf) und ich habe ab und zu diese kleinen Busse die hier so verbreitet sind, an der Autobahn gesehen, die gerade eine Panne hatten, wo dann die ANC Mitglieder tanzend und singend warteten, bis der geplatzte Reifen gewechselt wurde. Die gute Laune die dort verbreitet wird, zieht auf jeden Fall die Menschen an.

Das ist ein grosser Bonuspunkt: die Partei versteht es die Massen zu mobilisieren, vor allem bei den unteren Schichten kommt dies gut an. Auch mal dazu zu gehören, einfach nur tanzen und singen und Teil von etwas Großem zu sein. Ohne die Dinge zu hinterfragen, lauthals deren Parolen grölen. Mir sind schon viele arme, meist junge Männer begegnet deren Augen leuchteten sobald es um den ANC ging. Zuma weiss wie man redet und er hat die Menge im Griff.

Ich habe mich einmal mit einem ca. 50jährigem Mann kolumbianischer Herkunft unterhalten, er werde den ANC wählen und hoffe, dass er gewinne, denn das wäre förderlich für sein „business“. Er unterstützt den ANC finanziell bei der Kampagne - die Inhalte sind ihm egal, und wenn die Partei gewinnt, naja dann kann man auch über eine Beförderung reden… Eine Hand wäscht die andere - es geht hier nur um Geld und Macht (nicht dass es anderswo anders wäre, aber hier erscheint es mir so viel und weit verbreitet. Ja, und einfach allgegenwärtig.)

Viele „Intellektuelle“ haben Angst, dass sich SA zu einem zweiten Zimbabwe entwickeln könnte. Ich habe schon mehrere Menschen getroffen, die sagen, sie wollten am liebsten auswandern, hier hält sie nichts mehr. Anderen wiederum zerreißt es das Herz, denn auf der einen Seite können sie die Entwicklung Südafrikas nicht ertragen, aber es ist ihre Heimat und diese endgültig zu verlassen, ist doch ein sehr großer Schritt.

Das Volk hat entschieden. Ob aus Unwissenheit oder Überzeugung. Man kann nur das Beste hoffen.

Zu Hause hat sich einiges geändert, denn meine Roommate ist ausgezogen. Maike hat nun einen neuen Job in einem „Store room“ (ähem Spendenhaus?) und sortiert dort 2mal pro Woche die Spenden, die von dort aus in ganz Gauteng (unsere Provinz) verteilt werden. Den Rest der Woche kümmert sie sich um 7 Findelkinder bzw. Aidswaisen, die von Audrey (65), der Leiterin des „Store rooms“ adoptiert wurden. Tja jetzt habe ich ein riesiges Zimmer ganz für mich allein. Das ist so ungewohnt, wenn man nur 5qm gewohnt war. Ich weiss gar nicht was ich mit dem Platz anstellen soll…

Auf der Arbeit...


Auf der Arbeit geht es hoch her. Ich bin nun 3 Nachmittage in der Woche in Tswelelang eingebunden (das ist das Haus, wo die 7 Mädchen wohnen, die langfristig nicht mehr in ihre Familien zurück können, da die Eltern im Ausland leben z.B. Kongo, Zimbabwe, oder tot sind oder selbst keine Unterkunft haben) und mit der neuen Hausmutter Kaya nimmt das Projekt jetzt immer mehr Form an und man kann langsam von einem geregelten Alltag sprechen. Es ist noch suuuuperviel zu organisieren (dort gibt es noch immer keine Stühle!) aber das klärt sich auch in den nächsten Tagen. Wir mussten nämlich lange auf Spenden aus Deutschland warten, doch nun ist das Geld endlich eingetroffen und wir können nächste Woche das restliche Interieur kaufen (an Mama: und auch Pflanzen und Bilder!).

Letzte Woche ist mir der Geduldsfaden gerissen und ich habe mich das erste Mal richtig mit der Sozialarbeiterin angelegt. Sie, Mosidi, ist naemlich zustaendig fuer alle schulischen Dinge, wie Uniformen oder Schulgebuehr,... Um ehrlich zu sein, ich hatte mit der Geschichte nichts zu tun und weiss auch nicht, wie das mit den Büchern in der Schule abläuft. Aber diese Tante hat den Kassenzettel verlegt, den Nthabiseng brauchte, um das Buch von der Schule zu bekommen. Es hat sie anscheinend auch nicht interessiert, dass Nthabi deswegen einen Test nicht mitschreiben konnte. So what? It´s just one test. So die schnippische Antwort. Ui ui ui. Wie kann man denn seinen Job so wenig ernst nehmen? Sie ist VERANTWORTLICH für die jungen Damen. Ich war deswegen involviert, weil ich diejenige war, die den Kassenzettel von unserem Finanzverantwortlichen bei PCM (Desmond) abgeholt und überbracht habe.

Andererseits ist Nthabiseng nicht ganz unschuldig, sie hätte wesentlich mehr Druck machen sollen, da Mosidi (die Socialworkerin) wirklich viel beschäftigt ist zurzeit. Ich habe ihr gesagt, dass ich mich von nun an da raushalte, da ich den Durchblick nicht habe. Ich werde von beiden Seiten angeschnauzt und da habe ich keine Lust drauf, um ehrlich zu sein. Es gibt ein Telefon in dem Haus und sie soll das selber mit Mosidi klären (oder andersrum).

Trotzdem muss Mosidi meiner Meinung nach ihren Job etwas ernster nehmen…Das Bild ist uebrigens letzte Woche im Burgerspark entstanden: ich, Natalie (auf dem Bild) und Bontle haben uns einen Spaziergang mit Eis zu Sonnenuntergang genehmigt. Es war ein wunderschoener Nachmittag.

Donnerstag, 16. April 2009

Ich habe soeben ganz viele neue Fotos reingestellt, schaut mal rein!

Donnerstag, 9. April 2009

Monthly Report March 09

Monthly Report from Clara Fernau, March 2009

  1. Casework

Activities

Progress

Challenges

Plan to overcome the challenges

I practiced Guitar with M.

She is not learning much because we don’t have the sessions regularly.


To find a fix date when we both have time.

I went with P.&D. to SOCA.

They are doing well and enjoying the program.

I must still check if the form from SOCA is filled in properly.

I will talk to Leonie.

I did homework with T.

She is doing well. That time she wasn’t concentrated but tried her best. She is understanding fastly.



Painting with S.

I prepared the colors and papers and we sat down together. She was so happy that someone spent time with her and just be with her. She made some great and colorful pictures.

I talked to her about her paintings but she didn’t seem to understand me. She painted a fish and the Lerato house. We talked about the fish and the sea around it but she didn’t want to paint the sea.

I will paint with her soon but I don’t think something will be different. I just want her to paint whatever she likes but then talk about it.


Group work

Activities

Progress

Challenges

Plan to overcome the challenges

I had a Housemeeting at Tswelelang without Patricia (housemother).

The girls were talkative and complained about many things. I noted it in the book and brought it to the staff meeting on Friday.

The girls complained a lot and told me things which they already told the housemother, so there was kind of a mess.

We sorted that out on the Staffmeeting.

I went to SOCA with Ninas kids.

They just went there and didn’t participate in anything.

It was not well organized and I told them to decide for one thing so we can put them on the list at SOCA.

I gave everything to Iris because she is responsible for Ninas Unit.

Henry and I planned the Open talk for a Thursday.

When we got there we just found 2-3 girls so we left again.

We informed them before but unfortunately D., P. and M. were at a rehearsal for the choir at church.

Next time we must inform them at the house meeting so we can talk about everything there and sort problems out.

We came the week after to have the open talk. The topic was trust.

All the girls were there. The atmosphere was nice and cozy. Henry was on leave but the new volunteers helped me out. Especially Stephens did a good job because he asked them a lot of question and was able to lead the conversation.

It took too long so the girls were tired at the very end.

Next time we must start at 6.30 and we also must inform the housemother so she can make sure they finished dinner when we come.



  1. Administration

Activities

Progress

Challenges

Plan to overcome the challenges

Iris and me we exchanged for two weeks. I worked at Tswelelang and she worked at Lerato House. It was for her to get to know the daily life and for me to solve some problems there and to organize.

Actually Iris didn’t learn much because she was familiar with the daily life for the girls. The time was alright for me. I managed to organize some of these tings.

It was difficult to communicate with Patricia. I have the feeling she didn’t really want to listen to me because I’m ‘just a volunteer’. For example we had issues when the mattresses came; she wanted it to be done her way but didn’t even listen to me. When we did it the way I wanted it to be, I think she felt insulted.

Petricia is gone and we just made a plan who of the volunteers will be where.

I will be from Tuesday till Thursday at Tswelelang and Kathrin will be there Monday, Tuesdays and Fridays.

I changed the arrangement of the furniture in the study room.

Now it looks more brighter, there is more space to use the computer and it is a nicer atmosphere for learning.

There are many many things in the room which are not needed for example the broken ‘piano’ or the two screens for computers.

I must talk to Martha where we can put his stuff.

In March we got three new Volunteers from China, Pacific Islands and Zambia.

In the beginning I thought we are too many but now that Henry is on leave it is just perfect. They do a great job, especially Annie because she prepared the Easter garden all by herself and Stevens who went with Sheryl to Cullinan. He also helps the girls with Homework a lot.



Me, Annie and Arietta went to the Zoo to ask for free permission.

We had a nice talk with the responsible woman but unfortunately later on we received a fax where she refused to give us discount.

Now we must pay the amount of 40.00 R per girl who is older than 15 years old.

Luckily we have some donations from Germany from where we can use the money.

One day I had to bring Aus Jane to the airport because she was attending a workshop about Human Trafficking in Durban.

Everything went well.



Outreach

Activities

Progress

Challenges

Plan to overcome the challenges

In Prison was a girl from Zimbabwe and she was going to be released the week after.

I told her not to go back to Zimbabwe but she wanted to. I offered her to come to Lerato House when she is out so we can try to find a job and a safe place to stay.

Mashadi said it is better that she goes to Zimbabwe because there’s her family. Unfortunately the week after we could not enter the prison because of a human rights workshop. The girl never came to Lerato House though she had the pamphlets.


We went to night Outreach at the End of the month.

There was a lot of police around because it was end of the month and they needed money. So they came there to either have sex with them or get money.

The challenge for me is still the language. I don’t feel comfortable just standing there and watching the girls but not interfering.

I don’t know. Sometimes we talk a little English but it seems to be much easier when they talk in their mother tongue. We always introduce ourselves but the conversation is in Zulu.

I went with Mashadi and Sheryl for an Outreach to Sunnyside.

It was interesting because one of the girls once stayed in Lerato House but didn’t recognize Sheryl.

I asked Mashadi and Sheryl how come this girl is back on the Streets again. They said she earns better money there. She tried to open a small business with selling sweets but it didn’t work out.

We will keep in touch and do counseling. We invited all of them to come to Lerato House to do the bead work.