Heute ist Donnerstag, mittlerweile haben Inga und Ich die Maedels besser kennengelernt. Hier ein kurzer Abriss unserer Arbeit. Morgens um halb neun gehts los, ich habe einen Fussweg von etwa einer ¾ std quer durch die Innenstadt. Danach ist man immer froh im Lerato house zu sein, denn es ist soo laut auf der Strasse! Taxibusse hupen immer, rush hour auf den Fussgaengerwegen, Obststaende deren Ware lauthals angepriesen wird und ab und an wird man mit einem zwinkernden ”hey ladies, how are you” angehalten.
Hier noch kurz ein paar Infos zu meiner Arbeit: Ich arbeite im Lerato house, was soviel heisst, wie “Haus der Liebe” was anfangs zu Missverstaendnissen fuehrte und regelmaessig Freier vor der Tuer standen. Dabei ist das hier ein Maedchenheim, wo die Maedchen nur so kurz wie moeglich untergebracht werden, bis man fuer sie ein sicheres zu Hause gefunden hat (Adoption, eigene Wohnung, oder falls moeglich zurueck nach Hause). Dabei werden sie noch langfristig von den Mitarbeiterinnen besucht, um sicherzugehen, dass es ihnen gut geht. Es gibt auch sog. Out-reaches, wo Maedchen in Prostitution angesprochen werden und Vertrauen aufgebaut wird, um sie irgendwie von der Strasse zu holen.Ausserdem gibt es prison work; regelmaessig faehrt jemand vom Lerato house ins Gefaengnis um dort Bibelarbeit zu machen und mit den Maedchen zu reden. Die Frauen sitzen dort u.a. wegen Mord oder Totschlag an (ihren) Maennern fest.
So, meine Arbeit besteht im Endeffekt daraus, den Kids hier die Langeweile zu vertreiben, was sich bei pubertierenden Maedels als ziemlich schwer herausstellt. Gestern haben Inga und Ich eine kleine Ansprache gehalten, wir wollten die Maedchen motivieren eine verlassene Ecke im Garten so umzubauen, dass daraus eine “Relaxing area” wird. Nachdem wir unsere Vision ausfuehrlich geschildert hatten, die Frage; okay, wer hilft uns dabei? Die Antworten kamen schnell: uuh I got to do some homework…, yeah I must clean the kitchen… und aenliches.ookay… dann haben Inga und ich uns nen Besen geschnappt und angefangen sauberzumachen. Was dann folgte waren dumme Kommentare und wir wurden ausgelacht. Jegliche Kritik an uns abprallend (jedenfalls versuchten wir so auszusehen) schufteten wir weiter.
Nach einiger Zeit, wir zwei schon am schwitzen, gesellten sich dann doch zwei, drei Schaulustige zu uns und sagten sie werden uns gleich helfen, was dann aber irgendwie doch nicht geschah. Waehrenddessen haben Inga und ich uns gegenseitig Mut gemach, “wenn sie erstmal sehen was das wird, kommen sie mit ihren eigenen Ideen und packen mit an”. Wir werden sehen…
Vormittags sind 4 Maedchen hier, sie gehen nich zur Schule, da sie noch keinen Platz bekommen haben, ein Maedchen Tsvangile, ist leicht behindert und kann aufgrunddessen nicht in eine normale Schule gehen. Also werde ich ihnen hier ein bisschen Englisch beibringen und sie mir dafuer Sulu. Thando ist z.B. aus Simbabw gefluechtet und kann kaum Englisch sprechen geschweige den lesen.
Allgemein sind die maedels hier nett, aber wie Maedchen in der Pubertaetr eben sind, sehr zickig…
Okaydokay, soweit so gut, liebe gruesse ans andere Ende der Welt, eure Clara!
-> die Homepage von der Organisation: http://www.freundeskreispcm.de/